Syntropische Agroforstwirtschaft

ist eine von Ganzheitlichkeit und Nachhaltigkeit geprägte Methode der Waldkultur mit gleichzeitiger Lebensmittelproduktion. Weitere Merkmale sind Achtsamkeit, Vielfalt (Polykultur) und Einfühlen in natürliche Prozesse.
Was liegt näher, als einen Wald mit Bäumen zu pflanzen, die uns mit Nahrungsmitteln und weiteren Produkten versorgen.

Es gibt für jeden Ort die passenden Pflanzen, es gibt keine schlechte Böden, es gibt lediglich einen ungeübten Umgang mit der Fläche. Der Mensch hat die Möglichkeit, aktiv die Entwicklung des Bodens zu gestalten. Dieser Prozess dient der Heilung von Natur und Mensch.

In den Jahren 1995 bis 1997 lernte ich bei Ernst Götsch in Bahia/Brasilien und später bei Joachim Milz in Sapecho/Bolivien in verschiedenen Praktikas diese Methode der Waldbewirtschaftung unter subtropischen und tropischen Bedingungen kennen.

Die syntropische Agroforstwirtschaft begeisterte mich und meine Partnerin Andrea, daß wir beschlossen uns der Verbreitung dieser Methode anzuschließen.

Nach ersten Versuchen, bei den Projekten in Südamerika mitzuarbeiten; beschloßen wir, in Deutschland diese Methode zu probieren und umzusetzen. Ein weiterer Impuls war der Sauener Wald von August Bier, welcher mit ähnlichem Ansatz einer naturnahen Waldbewirtschaftung (bei Fürstenwalde) bereits vor über 100 Jahren praktizierte.
Seit dem Jahr 2000 sind wir aktiv auf dem Indigohof in Vorpommern dabei, die syntropische agroforstwirtschaftliche Methode unter gemäßigten Klimaverhältnissen umzusetzen

Ziel ist, den durch Beackerung verlorengegangenen Anteil an organischem Material im Boden durch relativ geringen maschinellen Einsatz schrittweise aufzubauen. Durch die kontinuierliche Erhöhung der organischen Substanz erholt sich der Boden und die Vielfalt der Pflanzarten und deren Vitalität wächst.  Dabei wächst das organische Material in Form von Pionierpflanzen auf der Fläche und durch Mulchen entwickelt sich der Boden und es entstehen wertvolle Mikroklimazonen.

Ernst Götsch geht von den Selbstheilungskräften der Natur aus. Der Mensch greift dabei anschiebend und regulierend in den Prozess ein. Körperlicher Einsatz ist möglich, notwendig und erwünscht, so entsteht ein enger Kontakt mit der Natur und die häufig verlorengegangene Verbindung zwischen Natur und Mensch entwickelt sich neu.

Die soziale Komponente ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Tätigkeit
Der manuelle Arbeitseinsatz, das Sein in der Natur sind eine Chance zur Heilung von Natur und Mensch; therapeutischer Ansatz.

Nach Absprache eines Termins besteht die Möglichkeit, auf dem Indigohof eine praktische und theoretische Einführung in die syntropische Agroforstwirtschaft zu erhalten. Dabei nimmt der praktische Teil eine besondere Bedeutung ein. Mit Gartenschere, Buschmesser, Baumsäge und teilweise mit Motorsäge (bei Vorhandensein eines Motorkettenscheines) arbeiten wir freudbetont vormittags und nachmittags jeweils zwei Stunden in der Pflanzung. Bitte an geeignete Kleidung und Schuhwerk denken.

Als Energieausgleich für meine Tätigkeit bitte ich um einen täglichen Betrag von 60 €.

Unterkunft und Verpflegung30 € pro Tag.